Neurese

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Dorfkirche

Neurese / Unieradz

Ein Bauerndorf im Westen des Kreises, ca. 16 km südlich von Kolberg sowie 6 km von Simötzel entfernt gelegen.
323 Einwohner, 72 Haushalte (Stand 1939)
Bürgermeister: Bauer Ewald WENZEL, Pastor: Otto DORN in Simötzel,
Standesbeamter: Bauer Hermann FIRZLAFF in Simötzel, Lehrer seit 1932: Hermann SCHMIDT, Schiedsmann: Mühlenbesitzer Willi STORM in Simötzel, Gastwirt: Richard BUCHERT, Gendarmerie: Hauptwachtmeister Otto EBERHARDT vom Posten Groß Jestin II
Wohnplätze:
Gut Neurese, Anteil A, ehemaliges Rittergut, später parzelliert
Gut Neurese, Anteil B, ehemaliges Rittergut, später nur noch Resthof
Justinenthal / Izdebno, früher Vorwerk und Schäferei „Alte Schäferei“ des Gutes Neurese B, wurde nach der Parzellierung des Gutes zu einem Bauernhof (1905 als „Grünhaus“ bezeichnet.
Marienhof / Wszemierzyce, entstand um 1850 als Vorwek des Gutes Neurese A, später ein Einzelhof

Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.

Amtsbezirk Neurese
Neurese gehörte neben den Dörfern Simötzel und Nessin zum Amtsbezirk Neurese.

Standesamt Neurese
Neurese gehörte neben den Dörfern Simötzel und Nessin zum Standesamtsbezirk Neurese.

Ev. Kirche Neurese im Kirchspiel Simötzel
Die Kirche in Neurese gehört zu den ältesten des Kreises und ist eine Filialkirche der Mutterkirche in Simötzel. Neurese gehörte als Tochtergemeinde, ebenso wie die Tochtergemeinde Nessin, zum Kirchspiel Simötzel. (1864 – 2 Altlutheraner in Neurese)

Kath. Kirche Kolberg
Katholiken waren in Kolberg eingepfarrt (1895 – 1 Katholik in Neurese)


Originalzitate aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909

Neurese
Kirchdorf mit beinahe 400 Einwohnern und dem Vorwerk Justinenthal, 2 Meilen von Kolberg gegen Süden, gehört zu den Ortschaften, deren die Urkunden des 13. Jahrhunderts Erwähnung tun.
Auch dieses Dorf überließ der Kamminer Bischof Hermann dem Kloster Dargun zufolge einer Urkunde vom Jahre 1266. Beinahe 200 Jahre vergehen, bevor man wieder von Neurese hört. Die Kolberger Spitäler erwarben im Jahre 1458 von Heinrich von Manteuffel eine jährliche Hebung von 9 Mark, 4 Pfg. Pacht, 6 Scheffel Roggen, 3 Topp Flachs. Herzog Casimir belehnte mit Neurese 1615 den Jürgen von Froreich und dieser verkaufte es ums Jahr 1630 an den herzoglichen Kammerrat Simon Fischer, der gleichzeitig Pfandinhaber des Jürgen Damitz’schen Lehns Möllen, wenigstens eines Teils dieses Gutes gewesen zu sein scheint. In der Folge war Neurese ein Manteuffel’sches Lehen, welches Ewald Joachim von Eichmann, Landrat, auch Bürgermeister von Kolberg, besaß, nachdem er einen Teil desselben infolge Vertrages vom 3. Oktober 1704 erblich von Heinrich Christoph von Manteuffel und dessen Gemahlin Elisabeth geb. von Münchow, einen anderen Teil, nach dem Vergleiche vom 21. Januar 1707, erblich und mit dem Lehen von Hans Jürgen von Kleist und dessen Gemahlin Barbara und den dritten Teil vermöge Vertrages vom 12. März 1712, erblich und ebenfalls mit dem Lehensrecht von Joachim Hennig von Kleist gekauft hatte.
Neurese A war 1804 im Besitz des Landrats von Wriechen auf Roman, Neurese B blieb lange in der Familie von Eichmann. Neurese A, früher 252,74 ha und Neurese B, ehemals
338,02 ha groß, wurden im Jahre 1886 parzelliert und aus ersterem 20 und aus letzterem 13 neue Wirtschaften gebildet. Im Jahre 1895 sind die selbständigen Gutsbezirke Neurese A und B mit der Landgemeinde vereinigt worden.
Das Gut war 1908 in Besitz von Willy Lüdtke. Im Jahre 1908 verkaufte Gutsbesitzer Lüdtke die Hauptparzelle seines Gutes an die Landwirte Otto und Heinrich Neitzel aus Zernin.
Die kleine Kirche ist nicht nur ihrer Grundgestalt, sondern auch der malerischen Lage wegen auf dem Kirchhofe zwischen hohen Bäumen interessant. Der Turm besteht aus Holz, verjüngt sich nach oben ziemlich stark und trägt einen spitzen, schindelgedeckten Helm. Die größere der beiden Glocken trägt eine Inschrift. Im Jahre 1905 bekam die Kirche eine
Orgel.

Marienhof
Gut in Größe von 137 ha mit einem Grundsteuerreinertrag von 950 Mark, bei Gr. Jestin, gehörte zum Amtsgerichtsbezirk Kolberg.
Es gehörte Weidlich, Gandelin, und Stern, Kolberg, die es an den Rittmeister R. Mengel auf Trienke verkauften.


Gutshaus Marienhof


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