Bullenwinkel

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Bullenwinkel / Mirocice

Der Ort Bullenwinkel existiert nicht mehr.

Bullenwinkel war ein kleines Bauerndorf im Norden des Kreises, ca. 3 km südwestlich von Kolberg sowie der Ostsee entfernt gelegen. Bullenwinkel wurde im März1945 stark zerstört. Es erfolgte keine Neubesiedlung des seit Sommer 1945 Mirocice genannten Dorfes. Das Ortsgebiet wurde als militärisches Übungsgelände genutzt und war bis 1999 Sperrgebiet.

126 Einwohner, 25 Haushalte (Stand 1937)
Bürgermeister/Poststelle: Landwirt Richard KLUGMANN, Pastor: Erich NOBILING in Kolberg, St. Georg, Standesbeamter: Bruno NEITZEL in Zernin, 1. Lehrer: Leonhard HEYN, Gendarmerie: Hauptwachtmeister Paul WILLE in Necknin, Schiedsmann: Franz RACKOW in Alt Tramm

Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.

Amtsbezirk Altstadt
Bullenwinkel gehörte mit den Gemeinden Alt Tramm, Bogenthin, Damgardt, Necknin, Neu Tramm, Wobrow (seit 1928 gehört der Gutsbezirk Altstadt zur Landgemeinde Wobrow), Zernin und Zwilipp (seit 1928 gehört Pustar zur Landgemeinde Zwilipp) zum Amtsbezirk Altstadt. Letzter Amtsvorsteher war der in Bogenthin lebende Altbauer Theodor BRAASCH.

Standesamt Altstadt
Bullenwinkel gehörte neben den Gemeinden Altstadt, Alt Tramm, Bogenthin, Damgardt, Necknin, Neu Tramm, Wobrow, Zernin und Zwilipp zum Standesamtsbezirk Altstadt.

Ev. Kirche Kolberg, St.Georg
In Bullenwinkel gab es keine Kirche, die Dorfbewohner waren in St. Georg, Lauenburger Vorstadt, eingepfarrt. 1928 waren alle Einwohner ev. Konfession.


Originalzitat aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909

Bullenwinkel
Dorf dicht bei Kolberg mit ca. 160 Einwohnern, ist nebst seinen Zubehörungen zur St.-Georgen-Kirche in Kolberg eingepfarrt.
Es war ehedem ein Ackerwerk, das, eins der zahlreichen Opfer des 7jährigen Krieges, bei der Belagerung Kolbergs durch die Russen zugrunde ging. Der Magistrat ließ es nach dem Hubertusburger Frieden nicht wieder herstellen, sondern legte 5 Bauernhöfe an, unter welchen die fruchtbaren Gutsfelder verteilt wurden. Um das Jahr 1400 war der Bullenwinkel im Besitz derer v. Platen und kam danach an die v. Damitz. Die Stadt Kolberg kaufte dieses Gut nach dem Vergleiche vom 1. Mai 1645 von Lucas Damitz auf Möllen und Rützow, und vereinigte mit demselben eine Fläche von 43 Morgen 21 Ruten, welche Joachim von Hohenhausen auf dem Kolberger Stadtfelde besaß, die derselbe nach dem Vertrage vom 17. Dezember 1651 dem Magistrat käuflich überlassen hatte. Zu dieser Zeit scheint übrigens ein Wohnort daselbst nicht vorhanden gewesen, sondern dieser erst vom Kolberger Magistrat errichtet worden zu sein. Zur Besitzzeit der v. Damitz mag die Fläche nur Hütung gewesen sein und zur Viehweide gedient haben, wovon der Magistrat den Namen Bullenwinkel entlehnt haben mag.


BullenwinkelMap


Karpfenabfischen im Dorfanger von Bullenwinkel



KolbZeit_07_1954

Quelle: Kolberger Zeitung, Ausgabe 09/1958

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