Schoetzow

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Gutshaus in Schötzow um 1999

Schötzow / Skoczow

(Amtsbezirk Altmarrin, Kirchspiel Altmarrin)

Daten Stand 1937
170 Einwohner, 57 Haushalte
Bürgermeister Willi BONOW (Altmarrin), Pastor Emil KRAUSE, Standesbeamter Gustav HELDT (Rüwolsdorf), 1.Lehrer Erich BOSSAK
Vereine: Schützenverein (Willi PREY)
Wohnplätze: Fichtkathen, Gut Schötzow, Vorwerk Schötzow / Skoczewko

Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.


Originalzitat aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909

Schötzow
Dorf und Rittergut in unmittelbarer Nähe der Bahnstation Fritzow, in Größe von ca. 777 ha, ist eine derjenigen Ortschaften, welche am frühesten genannt werden.
Man erfährt, daß dieser Ort im 13. Jahrhundert aus zwei zusammengelegten Dörfern entstanden sei, davon das eine Zelicz, das andere Sweprow hieß. In einer Urkunde vom Jahre 1276 kommt es unter dem Namen Schutsow vor. Im 15. Jahrhundert gehörte es zu den Besitzungen des Jungfrauen-Klosters zu Kolberg. Im 16. Jahrhundert findet man den Ort als Lehen eines längst ausgestorbenen Geschlechts, nämlich der Familie Sager, von der „Curdt und Karstenn Vettern die vom Sager zu Schutzow“ in der Vasallen-Tabelle von 1565 vorkamen. Nach der Hufen-Matrikel des Stifts Kammin aus den Jahren 1628-1644 hatten im Anfang dieser Periode die Sager 14 Hakenhufen, 1 Krug, 1 Mühle und 2 Viertel Schafe, und derselbe Zeitraum ist es, innerhalb dessen man der Familie begegnet, nämlich Tönnies Sager, Joachim Sagers Erben und Martin Sagers Witwe, ohne daß ersichtlich ist, wo diese drei Parteien angesessen waren. Auf Schötzow aber blieb das Geschlecht bis zu seinem Erlöschen ums Jahr 1676.
Schötzow wurde nun ein neues Lehn der Cronenfels, einer im Pommernlande bis dahin unbekannten Familie, die auch nur einen vorübergehenden Aufenthalt gehabt hat. Caspar Seibert, ein tapferer Degen, wurde unter dem Namen von Cronenfels am 19. Dezember 1661 vom Kaiser in den Reichsritterstand erhoben, er starb 1676 als brandenburgischer Oberstleutnant. Nach kurzem Bestande erlosch auch diese Familie mit dem Hauptmann Adam Ernst August von Cronenfels am 25. Mai 1788. Die Brüder Christoph August und Georg Wilhelm von Cronenfels teilen sich im Jahre 1729 das Gut Schötzow zu zwei gleichen Teilen. Nachdem auch der zweite seine Hälfte dem ersten 1739 überlassen hatte, erfolgte nach dem Rescript vom 18. Juni 1750 die Allodifikation des ganzen Gutes, welches nach dem Tode des Christoph August von Cronenfels seinen 5 Töchtern zufiel, die es laut Vertrag vom 11. April 1781 den Gebr. von Gerlach verkauften.
1804 war Schötzow im Besitz des Leutnants Anton von Zastrow, der auch Pobanz besaß und für beide Güter 16 000 Taler gezahlt hatte. Dieser verkaufte es 1811 an den Kolberger Handelsherren und dänischen Konsul C. F. Schröder. 1908 war Rittmeister Richard von Blankenburg Besitzer.


SchoetzowMap


Gutshaus in Schötzow um 1860 (Gemälde von Carl Duncker)

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