Poldemin
Der letzte Schulneubau der kleinen Schule erfolgte vor dem 1. Weltkrieg (1887?).
Laut der Kreis-Schulübersicht vom März 1928 wohnte der amtierende Lehrer in einer im Jahr 1887 erbauten, 1925 wohl modernisierten Dienstwohnung mit 4 heizbaren Zimmern.
Die Schule stand in der Ortsmitte und ist aktuell nicht mehr vorhanden.
Volkszählung von 1871 | ||||
Einwohner davon gesamt |
konnten lesen&schreiben |
machten keine Angaben |
waren Analphabeten |
waren Kinder bis 10 J. |
192 | 131 (68,23 %) | 1 (0,52 %) | 4 (2,08 %) | 56 (29,17 %) |
Klassenstärke
1928 16 Schulkinder 6 Knaben 10 Mädchen
1939 16 Schulkinder 8 Knaben 8 Mädchen
Lehrer
-
mind. 1853 – 1866
KUMMROW Heinrich Ferdinand * 18.06.1826 Zwilipp, + 16.01.1902 Kolberg
oo 25.07.1851 Zwilipp, KUMMROW Conradine Emilie -
mind.1876 – 1880
HAACKE Richard + vor 1893 Poldemin
oo MIELKE Anna -
mind. 1914 – ?
GUTZMEROW Ernst Friedrich Otto * 07.08.1889 Freist, Kr. Stolp, + 06.11.1945 Ort?
oo 04.09.1914 Kolberg, ALBRECHT Hermine Auguste Therese
Ausbildung: 1. Lehrerprüfung 1909 Bütow, 2. Lehrerprüfung 1912 Bütow, Werklehrerprüfung 1928 Köln -
mind. 1922 – 1927/28
KOGLIN Richard August Theodor * 22.04.1887 Post, Kr. Bublitz
oo 13.05.1913 Jassen, Kr. Bütow, KOGLIN Anna Hedwig Elisabeth
Ausbildung: 1. Lehrerprüfung 1909 Dramburg, 2. Lehrerprüfung 1913 Buchwald, Kr. Bütow -
01.04.1929 – 1941
HANKE Paul * 30.10.1887 Rosenfelde, Kr. Regenwalde, + 15.10.1941 Danzig Altdorf, Batteriestellung, Selbstmord
Ausbildung: 1. Lehrerprüfung 1908 Dramburg 2. Lehrerprüfung 1911 Bütow
Gerda Tessmer berichtet in ihrem Buch „Verlorenes Land“ folgendes aus der Poldeminer Schule:
„ …Im Unterrichtsplan der Schule war jede Woche eine Stunde Sport vorgesehen. Zur Begeisterung der Kinder durften sie im Winter diese Stunde alle gemeinsam mit Schlittschuhlaufen verbringen. Lehrer Hanke hatte vereinbart, daß er mit der Trillerpfeife das Ende der Stunde ankündigen würde – denn damals besaß ja noch kein Kind eine Armbanduhr. Gehört hatten sie wohl alle das Pfeifen, doch sie waren sich darin einig, daß es das Beste sei, überhaupt nicht darauf zu reagieren. Viel, viel zu spät machten sie sich endlich auf den Weg zu Schule. Dort wartete ein nicht wenig erzürnter Lehrer Hanke mit dem Rohrstock in der Hand, der sonst seinen Platz hinter dem Kachelofen hatte. Und so wurde ein jedes der Kinder von einem kräftigen Schlag über den Hintern begrüßt. Der Rohrstock war den Kindern natürlich aufs äußerste verhaßt. Einige Jungen, die schlauer sein wollten als der Lehrer, rieben den Stock eines Tages mit einer fetten Speckscheibe ein. Durch die warme Luft des Kachelofens trocknete er so aus, daß es beim nächsten Schlag fürchterlich krachte und der Stock in mehrere Stücke zersplitterte. Die Strafe folgte aber auf dem Fuße. Lehrer Hanke schickte zwei jungen aufs Moor hinaus, wo sie gleich zehn Stöcke holen mußten….“