Sellnow / Zieleniewo
Ein Bauerndorf im Norden des Kreises, ca. 4 km von der Stadtmitte Kolbergs sowie der Ostsee gelegen.
475 Einwohner, 130 Haushalte (Stand 1939)
Bürgermeister: Bauer Wilhelm MAAß, Pastor: Heinrich SCHMIDT in Alt Werder, Standesbeamter: Johann LÜDTKE in Alt Werder, Lehrer: Walter BERNSTEIN, Schiedsmann: Bauer Robert PAULI in Alt Werder, Gastwirt: Walter LIBELT, Gendarmerie: Hauptwachtmeister Karl RASCHKE vom Posten Alt Bork
Verein: örtlicher Turnverein, 1937 von Karl MÜLLER geleitet
Wohnplätze:
Hanchensberg, ein 400 m östlich von Sellnow an der Persante gelegener Wohnplatz
Sellnow Katen, nur 1816 genannt, eventuell einigen Abbauten im Südwesten, dem „Uhlenkaten“, entsprechend
Plüddemanns Garten, nur 1864 genannt
Sellnow Ziegeleien, 4 verschiedene Ziegelein mit Kennzeichnung A-D
Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.
Amtsbezirk Alt Werder
Sellnow gehörte neben den Dörfern Alt Werder, Neu Werder, Alt Bork, Neu Bork und Gribow zum Amtsbezirk Alt Werder.
Standesamt Alt Werder
Sellnow gehörte neben den Dörfern Alt Werder, Neu Werder, Alt Bork, Neu Bork und Gribow zum Standesamtsbezirk Alt Werder.
Ev. Kirche Alt Werder
Seit 1867 war Sellnow gemeinsam mit den Dörfern Alt Werder, Neu Werder, Alt Bork, Neu Bork und Gribow in Alt Werder eingepfarrt, zuvor gehörte Sellnow zum Kirchspiel der St. Spiritus Kirche in Kolberg.
Kath. Kirche Kolberg
Katholiken waren St. Martins Gemeinde in Kolberg zugehörig.
Originalzitat aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909
Sellnow
Dorf mit über 530 Einwohnern unweit Kolberg, der Kirche zu Altwerder eingepfarrt, an der Kleinbahn Kolberg – Regenwalde gelegen, wird in Urkunden auch Selanowe genannt.
Nach der vom Bischof Hermann von Kamin im Jahre 1280 und von dem Bischof Martin Carith 1498 erteilten Bestätigung hat der Magistrat zu Kolberg dieses Dorf im Jahre 1236 von dem Ritter Bork käuflich an sich gebracht, jedoch mit der merkwürdigen Bedingung, daß, wenn etwa eine neue, an die Stadt Kolberg angrenzende Stadt begründet werde, dann das Dorf in seinem ganzen Umfange dieser überlassen werden sollte. Daß der Ritter Bork unter der neuen, an Kolberg stoßenden Stadt die wendische Altstadt Kolberg verstanden hat, kann wohl nicht zweifelhaft sein. Vor dem 7jährigen Kriege bestand es aus einem Vorwerke und 4 Vollbauern, nach dem Kriege wurden die Vorwerksländereien zerschlagen und daraus zehn Bauernhöfe gebildet, die man mit ebensovielen polnischen Familien besetzte. 1846 wurden als abgesondert liegende Teile dieser Ortschaft gemeldet: Der Carlshof oder Karlsberg und Johannesberg.