Pobloth

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Dorfkirche in Kerstin (Gr.Pobloth)

Kirche in Groß Jestin (Kl.Pobloth)

Pobloth / Poblocie

Die Unterscheidung zwischen Groß Pobloth und Klein Pobloth ist erstmalig aus dem 15. Jahrhundert glaubhaft überliefert. Groß Pobloth ist dabei das jüngere der beiden „Pobloth“ Dörfer (entstanden evt. im 14. Jahrhundert). Das ältere Klein Pobloth war hingegen ein ursprünglich wendisches Dorf. Pobloth war im 14. Jahrhundert ein Lehen der Familie von Damitz, später waren Klein Pobloth sowie Groß Pobloth bis ins 18. Jahrhundert ein Lehen der Familie von Blankenburg.
Innerhalb der Auflösung der Gutsbezirke wurden 1928 die Landgemeinde Groß Pobloth, der Gutsbezirk Groß Pobloth sowie der Gutsbezirk Klein Pobloth vereint. Die neugeschaffene Landgemeinde in der Mitte des Kreises, ca. 20 km südöstlich von Kolberg sowie 9 km westlich von Körlin entfernt gelegen, erhielt den Namen „Pobloth“ und bestand bis 1945.

440 Einwohner, 90 Haushalte (Stand 1937)
Bürgermeister: Bauer Hermann HECHT in Groß Pobloth, Pastor: Hans SCHREIBER in Kerstin, Standesbeamter: Hermann TUCHTENHAGEN in Kerstin, 1. Lehrer: Werner KRÜGER in Groß Pobloth, Lehrer: Paul FENGLER in Klein Pobloth, Schiedsmann: Bauer Erich BOHLMANN in Kerstin, Gendarmerie: Hauptwachtmeister Otto PIOCH in Körlin-Ritterberg, Poststelle: Inspektor Fritz HOBUS in Groß Pobloth, Gastwirt: Emil TUCHTENHAGEN in Groß Pobloth

Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.

Wohnplätze:
Groß Pobloth / Pobłocie Wielkie
Dorf und gleichnamiges Rittergut liegen ca. 20 km südöstlich von Kolberg entfernt. Nach zahlreichen Besitzerwechseln (siehe dazu Courtois auf dieser Seite) wurde es vom Besitzer Fritz Weske (1939), danach von dessen Sohn August bewirtschaftet. 1816 lebten in Groß Pobloth 138 Personen, 1925 hatte Groß Pobloth insgesamt 236 Einwohner (Gut und Land).
Vorwerk Groß Pobloth / Pobłocie Gorne
Früheres Vorwerk von Groß Pobloth, in Richtung Degow ca. 3 km vom Dorf entfernt gelegen. Es entstand im 19. Jahrhundert und hatte 1871 – 20 Einwohner, 1905 lebten dort noch 9 Personen. In den 1920er Jahren wurde das Vorwerk aufgegeben.
Klein Pobloth, Dorf / Pobłocie Małe
Ein aus 3 Höfen nach der Separation kurzzeitig vorhandener Wohnplatz, der bereits zwischen 1871/85 aufgelöst wurde. 1867 lebten hier 22 Personen, 1871 waren es 23 Einwohner.
Klein Pobloth, Gut
Dorf und gleichnamiges Rittergut ca. 17 km südöstlich von Kolberg, ca. 2 km westlich von Groß Pobloth entfernt gelegen. Nach einigen Besitzerwechseln (siehe dazu Courtois auf dieser Seite) kam Klein Pobloth im 19. Jahrhundert in den Besitz des Landschaftsrats a. D. Ernst von Kaphengst, wurde dann von seinem Sohn Hans, und zuletzt bis 1945 von seiner Enkeltochter Dolores Meißner, geb. von Kaphengst, bewirtschaftet. 1816 lebten in Klein Pobloth 86 Personen, 1925 waren es 232 Personen.

Amtsbezirk Kerstin
Die Gemeinde Pobloth gehörte neben Kerstin zum Amtsbezirk Kerstin. 1937 war Erich KNOP in Kowanz kommissarischer Vorsteher. (Amtsvorsteher – Bauer Erich BOHLMANN in Kerstin)

Standesamt Kerstin
Die Gemeinde Pobloth gehörte mit Kerstin, Kruckenbeck und Krühne zum Standesamtsbezirk Kerstin.

Groß Pobloth, ev. Kirchspiel Kerstin
Groß Pobloth war neben Kerstin und Krühne in Kerstin eingepfarrt.

Klein Pobloth, ev. Kirchspiel Groß Jestin
Klein Pobloth war neben Groß Jestin, Moltow, Moitzlin und Plauenthin in Groß Jestin eingepfarrt.

Katholiken
1925 lebte ein Katholik in der Gemeinde Pobloth.


Originalzitat aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909

Pobloth
Gr. Pobloth, Dorf und Rittergut, letzteres in Größe von ca. 640 ha, liegt an der Gr. Jestiner-Kösliner Chaussee.
Im 16. Jahrhundert, und wahrscheinlich schon viel früher, war Pobloth ein Damitz’sches Lehn, wurde aber in der Folge ein Blanckenburg’sches, welches im Jahr 1630 Joachim Reichow, „Paursmann zur großen Pobloth“, verwaltete. Nachdem die Söhne Bernds v. Blanckenburg es gegen den Obristleutnant Christian v. Blanckenburg behauptet hatten, traten sie ihre Rechte an einem Teil von Gr. Pobloth im Jahre 1739 ihrem Bruder, dem Hauptmann Dionysius v. Blanckenburg ab, der diesen Teil des Gutes 1745 auf 24 Jahre den Geschwistern Eva Hedwig und Charlotte Louise v. Münchow, letztere verwitwete v. Braunschweig, verkaufte. Nach dem Tode der ersteren kam der Gutsteil an letztere allein, von welcher der Prälat Henning v. Blanckenburg, als Vormund der Söhne des Hauptmann Dionysius v. Blanckenburg, nicht nur diesen Teil, sondern auch den andern Teil von Gr. Pobloth annahm. Diese verglichen sich 1767 also, daß das ganze Gut dem Hauptmann Friedrich zufiel, welcher dasselbe am 3. Dez. 1781 dem Obersten Christian v. Kenitz verkaufte. Von diesem kam es an den Amtmann Conrath und im Jahre 1793 an den Lt. Ludwig v. Kameke. 1804 ging es durch Verkauf an Martin Scheunemann über, der es auf feinen Sohn Johann Friedrich vererbte, dessen Witwe es 1840 an v. Böhm verkaufte. Von diesen Erben ist Gr. Pobloth durch Kauf 1844 an C. A. G. Hagen übergegangen. Jetziger Besitzer ist Fritz Weske.
Klein Pobloth, Dorf und Rittergut, 1/4 Meile von dem vorigen, in Größe von ca. 636 ha. In kirchlicher Beziehung gehört es zu Gr. Jestin. Wie Gr. Pobloth, so war auch Kl. Pobloth von Alters her ein Lehn des Damitz’schen Geschlechts und ist es lange geblieben. Man findet es in den Urkunden schon in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts genannt, als Kärsten Damitz zu Gustin (Jestin) 1484 dem Heinrich Bulgrin 4 M. jährlicher Pacht aus Lütken-Pobloth für 50 Mark, und 1485 dem Kösliner Rat 2 Mark aus demselben Dorfe verkaufte. In der Folge ging auch Kl. Pobloth in den Besitz der Blanckenburgs über, doch ohne das Lehnrecht mit zu erwerben. Von diesen, namentlich von dem Prälaten Henning v. Blanckenburg wurde Kl. Pobloth, mittels Vertrages vom 25. April 1766, an den Hauptmann Johann v. Briesen verkauft. Im Jahre 1798 kaufte es, in Verbindung mit Moltow und Priddargen, der Geh. Kommerzienrat Philipp v. Braunschweig. Besitzer des Rittergutes ist jetzt Hans v. Kaphengst.


Gut in Gr. Pobloth (aktuelle Aufnahme)


Kartoffelsammler auf einem Feld bei Pobloth


Flurkarte von Klein Pobloth mit Angabe der Eigentümer/Familien
KleinPoblothMap


Historische Aufnahmen des Gutes (Herrenhaus) in Kl. Pobloth


Die Eigentümer des Gutes: Hans (1849-1914) und Louise von Kaphengst, geb. Lentze, mit Angestellten


Stallungen in Kl. Pobloth


Ein Gebäude in Kl. Pobloth


Erntedankfest (Kranzköst genannt) in Kl. Pobloth

(Fotos von Klein Pobloth mit freundlicher Genehmigung von Dorlies von Kaphengst-Meissner-Rasmussen)


Artikel einer Zeitschrift aus Australien (!) vom 14.01.1914

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