Peterfitz

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Kirche in Klaptow

Peterfitz / Piotrowice

Eine große Landgemeinde im Osten des Kreises, ca. 18 km von Kolberg entfernt. Zu dem südlich der Persante gelegenen Peterfitz gehörten 4 Güter.
750 Einwohner, 152 Haushalte (Stand 1937)
Bürgermeister: Bauer Emil KAß, Pastor: Gustav SCHULTZ, Standesbeamter: landwirtschaftlicher Beamter Hans VOLSICK, 1. Lehrer in Peterfitz: Walter SCHRÖDER, Lehrer in Klaptow: Ernst ZELLMER, Schiedsmann: Oberinspektor i. R. Ewald DETTMANN in Lübchow, Gastwirt: Hermann KAß, Gendarmerie: Gendarmeriemeister Heinrich SCHÜTT in Degow
Vereine: Kriegerkameradschaft Peterfitz, Leitung: Lehrer Walter SCHRÖDER, Schützenverein Lustebuhr , Leitung: Erich STRELOW

Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.

Wohnplätze:
Emmasthal / Czerwięcino
Ein ehemaliges Gut sowie Vorwerk in der Gemeinde Peterfitz, nahe des Loßgrabens ca. 3 ½ km südlich von Klaptow sowie 5 ½ km von Peterfitz entfernt gelegen. Letzter Besitzer war Wedigo von WEDEL.
Fähre
Das ehemalige Fährgehöft an der Persante lag ca. 1 km abwärts der Chausseebrücke Degow/Groß Pobloth. 1939 noch von 2 Familien bewohnt und zu Lustebuhr gehörig.
Fährkaten
Dieser Wohnplatz lag am Wegübergang von Klaptow nach Fritzow und gehörte zum Gut Klaptow. Dieser nicht mit dem Wohnplatz „Fähre“ zu verwechselnde Wohnplatz ging nach dem Bau der Holzbrücke (1913) ein.
Hypkenmühle / Chybkie
Die alte Wassermühle lag ca. 2 km nordwestlich von Lustebuhr auf einem Hochplateau, dessen alte Flurbezeichnung „Hüpk“ war. Zuletzt war hier die Gutsförsterei von Lustebuhr
untergebracht, letzter Förster war Hugo FREYER.
Klaptow / Kłopotowo
Das große Rittergut und Kirchdorf Klaptow lagen im östlichen Teil der Gemeinde, ca. 2 km von Peterfitz entfernt. Letzte Besitzerin war seit 1933 Jutta von KNOBELSDORFF, geb. von WEDEL, als Gutsinspektor arbeitete E. TODT.
Klaptower Mühle
Die ehemalige Wassermühle lag am Rand der Peterfitzer Hochfläche zum Persantetal nordöstlich von Klaptow. 1816 noch mit 6 Einwohnern genannt, ging sie Mitte des 19. Jahrhunderts ein.
Klaptower Forsthaus
Die 1871 als Jägerkathen bezeichnete frühere Holzwärterei von Gut Klaptow lag östlich der späteren Clara von Wedel Brücke. 1905 noch mit 5 Einwohnern genannt, wurde der Wohnplatz bereits vor dem 1. Weltkrieg aufgegeben.
Lustebuhr / Włościbórz
Das große Rittergut Lustebuhr lag ca. 3 km westlich von Peterfitz entfernt. Lustebuhr war ein reines Gutsdorf ohne selbständige Bauern, letzter Eigentümer war Dr. Joachim von RÜMKER.
Peterfitz Gut
Das Rittergut lag am nördlichen Ortsrand von Peterfitz. Letzter Besitzer war Fritz von SYDOW.

Amtsbezirk Lübchow
Der Amtsbezirk Lübchow umfasste die Gemeinden Lübchow und Peterfitz.

Standesamt Lübchow
Zum Standesamtsbezirk Lübchow gehörten die Orte Emmasthal, Klaptow, Lübchow, Lustebuhr (hatte eigene „Außenstelle“) und Peterfitz.

Ev. Kirche Klaptow, Kirchspiel Klaptow
Die schlichte Klaptower Feldsteinkirche wurde bereits im Mittelalter erbaut.
Zum Kirchspiel Klaptow gehörte neben der Filialkirche in Lübchow die Gemeinde Peterfitz mit Ausnahme von Lustebuhr, das zu Zwilipp eingepfarrt war.

Kath. Kirche Kolberg
Katholiken waren in Kolberg eingepfarrt. 1925 wurde lediglich ein Katholik in der Gemeinde Peterfitz gezählt.


Originalzitate aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909

Peterfitz
Dorf mit über 200 Einwohnern, in der Nähe von Fritzow gelegen, auch Peterwitz, Peterkewitz geschrieben, kommt in den Urkunden schon 1319 vor.
Das Dorf gehörte dem Hiberton Glasenapp, von dem es der Kolberger Domdechant Ludovicus de Wida kaufte, was der Kammin´sche Bischof Conrad in dem genannten Jahre bestätigte. Im Jahre 1330 verkaufte er es an Wulff Schmeling gegen dessen Anteil in Zernin. In späteren Jahrhunderten hat Peterfitz mit Klaptow gleiche Besitzer gehabt.
Das Rittergut in Größe von ca. 355 ha war im Besitz von Ernst Otte. Dann ging es an H. Stern-Kolberg über.
Von diesem kaufte es im Jahre 1899 K. Braun-Mechenthin für 225 000 M, der es noch heute besitzt.

Klaptow
Rittergut mit Kirche und Vorwerk Emmasthal in der Gegend von Fritzow, in Größe von ca. 1187 ha, gehört zum Amtsgerichtsbezirk Körlin.
Die Kirche ist Mutterkirche, zu der die Gemeinde Lübchow mit Tochterkirche und Peterfitz eingepfarrt sind. Die Besitzer der Güter Klaptow, Lübchow und Lustebuhr sind ihre Patrone mit gleichen Rechten und Pflichten. Der Oberst Wedig von Bonin besaß die alten Ramel’schen Lehne Klaptow und Peterfitz, nachdem er die Hälfte von Klaptow nebst einigen Bauernhöfen in Peterfitz, samt der Haideschäferei nach dem Vergleiche vom 11. November 1650 und vom 25. Juli 1662 mit dem Lehnrechte von den Erben Christians von Ramel, mit Einwilligung des Peter Joachim v. R., und die andere Hälfte an Klaptow nebst einem Bauernhofe zu Peterfitz, einem zu Lustebuhr und einem dritten zu Lübchow nach dem Vergleiche vom 26. Juli 1658 erblich von Henning v. Ramel gekauft hatte. Nach dem Tode des Obersten Wedig von Bonin kamen die Güter an seinen Enkel Wedig Bogislav v. Bonin, dessen Sohn Ernst Bogislav sie erbte, und nachdem er seinen Lübchower Bauernhof an den Regierungsrat Samuel Gottlieb Loeper gegen den ihm dagegen abgetretenen Bauernhof in Klaptow vertauscht hatte, die Güter Klaptow und Peterfitz seiner Witwe Clara Maria, geb. v. Briesen, hinterließ, deren Söhne Joachim und Caspar sich am 10. Juni 1774 also auseinandersetzten, daß selbige dem zuletzt genannten für den Preis von 16 000 Taler zufielen. Dessen Söhne Carl und Albrecht verkauften die Güter an den Kreisdeputierten v. Natzmer, nach dessen Tode seine Witwe und Kinder sie besaßen. Von diesen hat Rittmeister a. D. Zimmermann Klaptow und Peterfitz im Jahre 1838 käuflich erworben.
Jetziger Besitzer ist Robert Zimmermann.

Lustebuhr
Rittergut in der Nähe von Degow, nach Zwilipp eingepfarrt.
Es ist ein altes Ramelsches Lehen gewesen und in den Händen der Familie, die daselbst bereits 1381 genannt wird, bis 1738 geblieben, in welchem Jahre es durch Verkauf aus ihrem Besitze kam, und die Lehnseigenschaft desselben durch die in den Jahren 1748 und 1798 erfolgten Aufgebote verloren ging. Danach war es im Besitz von Frdr. v. Kameke.
Im Jahre 1892 hat das Gut Laurin-Köslin behufs Teilung in Rentengüter für 540 000 Mark übernommen. Es ist 3491 Morgen groß und hat 5667 M Grundsteuerreinertrag. Darauf war die Pommersche landschaftliche Darlehnskasse zu Stettin Besitzerin.
Jetziger Besitzer ist Rittmeister Hugo v. Helden.




(Karte bereitgestellt von: Michael Düing)




(Quelle: Kolberger Zeitung, Ausgabe April 1969)



Kirche und Friedhof in Klaptow


Gutshaus in Klaptow


(Quelle: Kolberger Zeitung, Ausgabe 12-1/1965-1966)


Kathe in Klaptow


Schmiede in Klaptow


Gutshaus in Lustebuhr


Auffahrt des Gutshauses in Lustebuhr


Parkseite des Gutshauses in Lustebuhr


Försterei in Lustebuhr

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