Moitzelfitz / Mysłowice
Bauern- und Kirchdorf im Süden des Kreises, ca. 30 km südlich von Kolberg sowie ca. 2 km von der Grenze zum Nachbarkreis Belgard entfernt gelegen. Um 1880 bestand Motzelfitz aus dem Dorf, dem Gut mit 2 Vorwerken sowie 8 Bauernstellen.
551 Einwohner, 103 Haushalte (Stand 1937)
Bürgermeister: Bauer Wilhelm KRÜGER, Pastor: Dr. Werner WAGNER in Petershagen, Standesbeamter: Landwirt Walter HEINRICH in Petershagen, 1. Lehrer: Albert UPPLEGGER, Gendarmerie: Gendarmeriemeister Walter REUSCHKE in Stolzenberg, Schiedsmann: Landwirt Walter HEINRICH in Petershagen, Gastwirt: Paul RUHNKE
Vereine: Kriegerkameradschaft , Vorsitzender Lehrer Albert UPPLEGGER
Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.
Wohnplätze:
Ludwigskathen
Bezeichnung für die erste Dorferweiterung nach der Separation. Dieser Hof lag nordöstlich vom Dorf in zuvor unbebautem Gelände. Später entstanden hier 5 weitere Höfe, die zeitweise (1871) ebenfalls mit „Ludwigskathen“ bezeichnet wurden. (Einwohner: 1871 – 53 in allen 6 Höfen, im Einzelhof Ludwigskathen: 1885 – 6, 1895 – 10)
Moitzelfitz, Gut
Das Rittergut Moitzelfitz wird bereits im 17. Jahrhundert als Blankenburgsches Lehen erwähnt. Es ging 1819 durch Verkauf an die Familie von Arnim über, später an die Familie Raddatz. Nach dem Tod des Eigentümers Emil Raddatz wurden um 1890 die beiden Vorwerke “Schönau“ und „Wedderwill“ verkauft, das Restgut von Karl Reichardt erworben. Dieses Restgut wurde in der Nachfolgezeit noch weiter verkleinert und parzelliert, letzter Besitzer bis 1945 war Erich Krause. (Einwohner: 1867 – 198, 1905 – 286)
Schönau / Trzciana
Das Gut Schönau entstand Ende der 1880er Jahre und lag am Rande eines größtenteils verlandeten Sees, ca. 500 m südlich von der Landstraße Stolzenberg-Moitzelfitz entfernt. Das Gut war ein Vorwerk des Ritterguts Moitzelfitz und gehörte bis zur Eingliederung in die Landgemeinde Moitzelfitz zum Gutsbezirk Moitzelfitz. 1895 lebten hier 35 und 1925 – 97 Personen.
Folgende Eigentümer sind benannt: 1910 Franz Gressel, 1911 Walther Kundler, 1919 Ernst Seehagen, seit den 1920er Jahren bis 1945 Hans Neubarth.
Wedderwill / Pustowo
Dieses kleine Gut entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Vorwerk des Ritterguts Moitzelfitz. Es lag nahe der Kreisgrenze, ca. 2 km südlich von Moitzelfitz am Weg nach Schlenzig, Kr. Belgard. Wedderwill wurde um 1890 von Moitzelfitz getrennt und an den Schlenziger Gutsbesitzer Gottschalk verkauft, dessen Nachkommen das Gut bis 1945 bewirtschafteten. (Einwohner: 1816 – 18, 1864 – 28, 1905 – 7)
Amtsbezirk Petershagen
Moitzelfitz gehörte mit den Gemeinden Petershagen und Petersfelde zum Amtsbezirk Petershagen. Letzter Amtsvorsteher war der in Petershagen lebende Landwirt Walter HEINRICH.
Standesamt Petershagen
Moitzelfitz gehörte mit den Gemeinden Petershagen und Petersfelde zum Standesamtsbezirk Petershagen.
Ev. Kirche Moitzelfitz, Kirchspiel Petershagen
Die kleine Fachwerkkirche in Moitzelfitz war neben der Kirche in Schlenzig, Kr. Belgard, eine Filialkirche des Kirchspiels Petershagen. Moitzelfitz hatte einen Friedhof, der zwischen den Wegen nach Sclenzig und Meseritz lag. 1925 waren 95,9% der Einwohner Angehörige der ev. Landeskirche.
Kath. Kirche Kolberg
Katholiken waren in Kolberg eingepfarrt. Sowohl 1871 als auch 1925 lebten 2 Katholiken in Moitzelfitz.
Altlutheraner
Um 1860 lebten in Moitzelfitz 25 Altlutheraner.
Originalzitate aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909
Moitzelfitz
Kirchdorf mit ca. 160 Einwohnern und Rittergut, an der Grenze des Schivelbeiner Kreises, besteht aus 2 Teilen, die beide alte Lehen der Familie von Blankenburg und bis zum Jahre 1819 im Besitz derselben geblieben sind. Darauf gingen die vereinigten Teile durch Kauf an ein Glied der Familie Arnim über, welchem das Gut bis 1841 gehörte. Das Gut, in Größe von 530 ha, gehörte dem Rittergutsbesitzer Karl Reichardt.
Das Gut ging im Jahre 1908 für 100 000 M an Ernst Braeger über.
Wedderwill
Rittergut in Größe von ca. 205 ha, gehörte Otto Gottschalk in Schlenzig, Kreis Schivelbein. Es wurde von Schlenzig aus bewirtschaftet und gehörte zum Amtsgerichtsbezirk Körlin.
Gutshaus in Moitzelfitz
Artikel aus der Kolberger Zeitung
Fortsetzung