Koelpin

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Kölpin / Kielpino

(Amtsbezirk Kölpin-Sternin, Kirchspiel Kölpin)

Daten Stand 1937
718 Einwohner, 153 Haushalte
Bürgermeister Walter KÖPSEL, Pastor BAHL, Standesbeamter Julius LANGE (Reselkow), 1.Lehrer Ernst SCHREIBER, Gastwirte Karl GEHRKE, Erich WENNIN
Vereine: Kriegerverein (Ernst SCHREIBER), Gesangverein (Ernst SCHREIBER)
Wohnplätze: Grandhof / Grad, Großes Bruch, Gut Kölpin, Kölpiner Mühle / Bebnikat, Neu Kölpin / Kielpinek, Schmuckenthin / Smokecino, Vogelsang / Raciborow

Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.


Originalzitate aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909

Kölpin
Kolpin nach älterer Schreibart, Rittergut nebst Kirchdorf, unmittelbar an der Grenze des Greifenberger Kreises, zu dem der Ort vor 1818 auch gehörte.
Es war ein Alt-Manteuffel’sches Lehen und Stammhaus dieses Geschlechtes, woselbst sich eine feste Burg befand, welche aber im Jahre 1432 bei der zwischen den damaligen Besitzern derselben und dem Abte zu Belbug ausgebrochenen Fehde von diesem mit Hilfe der Bürger von Kolberg und Treptow erobert und zerstört wurde, wobei Heinrich Manduvel sein Leben einbüßte. Das Andenken dieser Tat, welche am Tage Peter und Paul stattfand, wurde nachher an diesem Tage alle Jahre von den Mönchen, so lange sie das Kloster Belbug bewohnten, gefeiert und von ihnen das „Te Deum laudamus“ gesungen. Wegen der großen Ausdehnung, welche die Kölpinsche Begüterung in früheren Jahrhunderten hatte, in dem sie sich in der Richtung von Nordwest nach Südost 7/4 Meilen weit bis an die Schivelbein’sche Grenze erstreckte, pflegte man sie „das Land Kölpin“ zu nennen, von dem es in dem Geheimbuch Herzogs Bogislaws X. heißt: „De er len, dat ße van der herschop hebben to pameren wolden ße under den abbet (von Belbug) bryngen, dat doch unborlyk yß.“
Im 18. Jahrhundert zerfiel Kölpin in 4 Teile: Kölpin A, wozu ein Vorwerk im Dorfe, die Schäferei Vogelsang, 4 Bauernhöfe, 1 Kossätenhof, die Schmiede und noch ein, auf der sog. Gemeindeheide erbautes Vorwerk, ferner ein Anteil an der Wassermühle, dem Patronatrechte, dem Holzkaten im Bruche und Popiel gehörten, wurde von den Manteuffels erblich an den Landrat Arnd Philipp von Borcke verkauft. Nachdem dieser mit demselben belehnt worden war, fiel es nach seinem Tode infolge des Teilungsvertrages vom 4. Januar 1736 seinem jüngsten Sohne, dem herzoglich-württembergischen Kammerherrn und Hofmarschall Friedrich Otto von Borcke zu, dessen Sohn Friedrich Otto es für 6000 Taler im Jahre 1756 besaß. 1865 kam es für 57 000 Taler an den Gutsbesitzer August Stoeber.
Kölpin B hatte ein Vorwerk, einen Kossätenhof und eine Holzwärterei. Mit diesem Anteile waren Sternin und Seebeck und 2 Bauernhöfe in Wendisch-Pribbernow verbunden. Sternin und Seebeck wurden von Jürgen von Manteuffel, Kölpin B aber von dem Landrat Ewald Bogislaw von Manteuffel besessen, welcher keine Söhne hinterließ, so daß auch Kölpin B an Jürgen Steffen von Manteuffel als den nächsten Lehnsfolger kam, nach dessen Tode diese Güter seinen Söhnen, dem Major Kurt Heinrich und dem Hauptmann Ewald Wilke von Manteuffel zufielen, die sich am 16. Oktober 1779 dahin verglichen, daß Sternin und Seebeck dem ersten, und Kölpin B samt den beiden Bauernhöfen in W.-Pribbernow dem letzten zu Teil wurden.
Kölpin C, wozu noch die beiden nahe dem Dorfe Kölpin gelegenen Rittersitze Grandhof und Schmuckenthin nebst dem dazu gehörigen Brückenkruge bei Reselkow gerechnet wurden, bestand in 4 Bauernhöfen und einem Kruge. Mit dem alten Manteuffel’schcn Lehen Kölpin C, Grandhof, Schmuckenthin, Streckenthin A und Pinnow B wurde der Oberstleutnant und nachmaliger General-Major Adam von Weiher belehnt, dessen Erben diese Güter am 25. Januar 1775 dem Major Kurt Heinrich von Manteuffel verkauften.
Kölpin D hatte einen Bauernhof, und zwar ein zum Rittergute Mühlenbruch gehöriges Puttkamer’sches Lehen, welches im Jahre 1780 der Oberst Otto Casimir von Hülsen besaß.
1804 befindet sich Kölpin B noch im Besitz der Familie von Manteuffel, Kölpin A gehörte dem Hauptmann Otto Carl von Fransecky, Kölpin C war ein Besitztum des Justizrats Johann
von Wriechen. Vom 4. Anteil ist in dieser Epoche nicht mehr die Rede. 1908 ist Kölpin B in Größe von ca. 225 ha im Besitz von Herrn Reinhold Scheunemann, während Kölpin A in Größe von ca. 193 ha Friedrich Schwerdtfeger hat.

Grandhof
Rittergut bei Kölpin, in Größe von ca. 330 ha, 1908 im Besitz von Aug. Kröning.
Das Gut ist der Kirche zu Kölpin eingepfarrt und gehört zum Amtsgerichtsbezirk Körlin. Die Post- und Telegraphenstation ist Roman.

Schmuckenthin
Rittergut in Größe von ca. 479 ha in der Nähe von Kölpin, zum Amtsgerichtsbezirk Körlin gehörend, war ein Manteuffel’sches Lehen, welches teils seinen eigenen Besitzer hatte und teils mit Kölpin verbunden war, welch‘ letztem es auch eingepfarrt ist.
Im Jahre 1840 wurde es für 17 800 Tlr. von den Friedrich Kieker’schen Eheleuten käuflich erworben und von diesen mittels Vertrages am 14. Dezember 1852 an die Kühl’schen Eheleute verkauft, von diesen aber durch den Vergleich vom 21. Dezember 1853 ihrem Sohne Eduard für 49 000 Taler überlassen. Das Areal des Gutes ist zu 1185 Morgen angegeben. 1865 ging es an Ferdinand Boll über, Kaufpreis 75 000 Tlr. Der jetzige Besitzer ist M. Lüdecke.


KoelpinMap


Haushaltsvorstände 1910
Kölpin A, Gutsbesitzer: Fritz Schwertfeger
Kölpin B, Gutsbesitzer: Fritz Knuth
Grandhof, Gutsbesitzer: August Kröning
Schmuckenthin, Gutsbesitzer: Max Lüdecke
Kölpiner Wassermühle, Besitzer: Otto Liskow
Bauernhöfe: August Pautz, Hermann Jachow, Emil Jachow, Franz Brandt, August Fischer, August Tietz, Hugo Wendorf, Erich Wennin (auch Gastwirt), Walter Köpsel, Richard Abel, Franz Abel, Emil Tietz, Franz Haach, Heinrich Buntrock, Heinrich Büge, Hermann Wendorf, Albert Buntrock
Pfarrpächter: Emil Seil, Hermann Wendorf
Kleinere Landwirte und Eigentümer: Peglow (Gastwirt), Albert Bergmann, Ferdinand Jachow (Erdmann und Schneider), Emil Böttcher (Stellmacher), August Pautz, Janke (Maurer), Blumenberg (Kaufmann), Gustav Prust (Zimmermann), Emil Sell (Maurer), August Neumöck (Fleischer), Marie Aebel, Franz Buchholz (Zimmermann), Emil Böttcher, Emil Janke, Wendt (Zimmermann), Jachow (Tischler), Emil Kaapke (Schmied), Haach (Schneidermeister), Krause später Albert Jachow, Bathke (Schneidermeister), Bergmann (Pottberg), Bergmann, Post, Wendorf (Pottberg), Irene Knuth
Neu Kölpin, Besitzer: Gehrke, Richard Prust (Zimmermann), Bast (Zimmermann), Franz Buchholz, August Theel (Maurer), Genz, Gustav Knuth
Pfarrei, Pastor: Richard Krause (in 3. Generation in Kölpin)
Schule, Lehrer: August Fischer

Quelle: Kolberger Zeitung – „Nach bestem Wissen und Gewissen aufgestellt: Franz Liskow, Mühlenbesitzer und Landwirt, Pr. Amtsvorsteher 1915/33“

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