Eickstedtswalde / Dargocice
(Amtsbezirk Wartekow, Kirchspiel Ramelow)
Daten Stand 1937
244 Einwohner, 58 Haushalte
Bürgermeister Paul GUGER , Pastor Georg ETTLING (Ramelow), Standesbeamter Ernst Kropp (Wartekow), 1.Lehrer Otto WOCKENFUß, Gastwirt Willi PIEPER (Kämitzsee)
Wohnplätze: Großvorbeck / Wierzbka Golna, Kleinvorbeck / Wierzbka Gorna
Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.
Originalzitate aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909
Eickstedtswalde
An der Kleinbahn Gr. Jestin – Stolzenberg, ist 1840 Rittergut geworden, dessen letzter Besitzer Freiherr V. v. Eickstedt 1897 starb. Das Rittergut ist dann in den Besitz des Kronfideikommiß übergegangen. Am 13. Dezember 1899 erstand es im Zwangsversteigerungsverfahren für 243 000 Mark Frau Baronin v. Eickstedt. Es ist ca. 530 ha groß und gehört zum Amtsgerichtsbezirk Kolberg.
Im Jahre 1834 wurde in dem neu angelegten Garten ein seltener Fund gemacht, bestehend aus silbernen Schmucksachen und Münzen, von denen die jüngste aus der Zeit Otto’s I. und Heinrich’s I., die meisten aber weit älter sind, darunter auch abyssinische Münzen und arabische aus dem 216. Jahre der Hedschra und mehrere bisher ganz unbekannte Münzen. Der Besitzer des Gutes schenkte den ganzen Fund dem damaligen Kronprinzen von Preußen, nachmaligen König Friedrich Wilhelm IV., der ihn dem Staats-Museum überwies. Die Münzen befanden sich dann in der Münzsammlung, die Schmucksachen im Museum der Altertümer in einem Glaskasten mit der Bezeichnung: Gefunden zu Eickstedtswalde bei Kolberg am 18. Juli 1834.
Am Ufer des Kämitzsees sind Überreste einer alten Slawenburg. Das Rittergut ist erst Anfang des 19. Jahrhunderts (1829) aus wüsten Ländereien der zu dem Gute Wartekow gehörigen Waldung entstanden. Der Rittmeister Heinrich Freiherr von Eickstedt ist der Gründer des Gutes, 1834 erhielt es den Namen. Im Jahre 1823 stiftete er aus eigenen Mitteln ein Waisenhaus und eine Veteranen-Anstalt für 24 Kinder und 2 Veteranen, bestehend aus einem Hause und einem Wirtschaftsgebäude mit zugelegten Ländereien.
1908 war Besitzer des Ritterguts Eickstedtswalde Carl-Caesar Hasse.
Großvorbeck
Groß-Vorbeck, Rittergut, in Größe von ca. 341 ha, am oberen kleinen Kämitzsee, an der Strecke der Kleinbahn Stolzenberg – Gr. Jestin.
Im Jahre 1780 befand sich dieses Gut in den Händen des Predigers zu Strippow, Martin Loeper. Danach hat es den Besitzer häufig gewechselt. 1826 erwarb es Platzer für 57 500 Taler, 1844 kaufte es Christian Tessendorf für 26 500 Taler, von dem es 1856 durch Kauf an Rudolf Strecker für 57 500 Taler übergegangen ist. 1862 verkaufte es dieser für 65 500 Taler an Rudolf Glupe, Größe 1170 Morgen. Von diesem ging es 1863 für 69 000 Taler an Carl Müller, und von diesem wenige Monate nachher am 3. Februar 1864 an Hugo von Unruh für 73 500 Taler über. Nächster Besitzer war Willy Brüggemann, vorher besaß es Franz Kohnke.
Kleinvorbeck
Klein-Vorbeck, Vorwerk zu Eickstedtswalde.
Nach einer Urkunde vom Jahre 1605 waren hier 2 Rittergüter, 16 Bauern, 1 Schmiede und 1 Krug gewesen. Von dem Obersten von Bardeleben kaufte der Rittmeister Heinrich Frhr. von Eickstedt durch Vertrag vom 10. November 1828 das Vorwerk.