Willkommen im » Offenen Forum Kolberger Lande «
In unserem offenen Forum haben Sie die Möglichkeit, sich als Gast zu genealogischen oder ortsbezogenen Themen rund um Stadt und Kreis Kolberg-Koerlin mit anderen Gästen, den Mitgliedern oder Moderatoren austauschen zu können.
Bitte beachten Sie bei Ihren Beiträgen die geltenden Datenschutzbestimmungen 
und die übliche Netiquette , um allen Teilnehmern eine möglichst angenehme Art der Kommunikation gewährleisten zu können. So bitten wir bei einem Gastzugang auch darum, den erstellten Beitrag im entsprechenden Eingabefeld mit Ihrem (Alias-)Namen zu versehen.
Die Moderatoren behalten sich bei Zuwiderhandlungen vor, entsprechende Beiträge ganz oder teilweise – ohne Rückfrage – zu löschen.
Wünschen Sie hingegen einen direkten, persönlichen (E-Mail-)Kontakt, steht Ihnen alternativ unser entsprechendes Kontaktformular zur Verfügung.
Hinweis zum Erstellen von Beiträgen
Hält man Shift (=Hochstell-Taste) gedrückt und klickt auf Enter (=Return-Taste), so wird ein einfacher Zeilenwechsel erzeugt.
Drückt man im Textfluß hingegegen nur auf Enter (=Return-Taste), wird dem Text an dieser Stelle ein Absatz hinzugefügt.
Strandschloss
Hallo Karin,
folgende Infos zum Strandschloss/Kurhaus im Ostseebad Kolberg.
Der erste "Vorläufer" des Strandschlosses war eine bereits 1851 durch den Restaurateur Boneß am Kolberger Strand errichtete Restauration nebst Badehaus. Der recht einfache Holzbau wurde von den Kolbergern scherzhaft mit dem Namen "Strandschlösschen" betitelt. Dieses "Schlösschen" fiel bereits kurz vor Weihnachten 1863 (22./23.12.1863) einer schweren Sturmflut zum Opfer. Im Anschluss wurde nun durch die AG "Badeverein zu Colberg" ein etwas stattlicherer Fachwerkbau errichtet und dieser nach und nach mit Veranda sowie dem Anbau eines Flügels erweitert.
Im Jahr 1875 ging dieses Gebäude nebst Badeanlagen in städtischen Besitz über.
In den kommenden Jahren entwickelte sich Kolberg stetig weiter zu einem recht renommierten Seebad - einem international anerkannten Kurort. Das alte Strandschloss entsprach mit seiner schlichten Bauweise keinesfalls einem "Ersten Haus am Platz" - es entstand der Wunsch nach einem Kurhaus - und so entschloss sich der Rat der Stadt, an der Spitze der damalige Bürgermeister Joachim Kummert, zu einem den Ansprüchen entsprechend repräsentativen Neubau. Das neue Strandschloss wurde in den Jahren 1898/99 nach einem Entwurf der Berliner Architekten Hoeniger und Sedelmeyer erbaut und bereits 1899 feierlich eröffnet.
Der "Führer durch das See-, Sol- und Moorbad Kolberg" aus dem Jahr 1910 schreibt dazu:
"Der erste Weg gilt natürlich dem Meere und dem unmittelbar an dem Strande gelegenen Kurhause, dem Strandschloß, mit dem daneben gelegenen, von Bäumen beschatteten Konzertplatz, der Strandschloßplatte. Von hier aus gelangt man unmittelbar auf den Seesteg, welcher der oft im Herbst und Winter herrschenden schweren Stürme halber nicht weiter in die See hinausgebaut werden durfte. (...) Mit dem Strandschloß ist ein Logierhaus mit 53 Fremdenzimmern - nur Vorderzimmern mit herrlichem Blick auf die See - verbunden. Im Erdgeschoß des Strandschlosses befinden sich Lese-, Spiel- und Musikzimmer. Vor diesen erstreckt sich eine gedeckte Veranda mit Ausblick auf die See. Nach dem Konzertplatz zu liegt der für etwa 500 Besucher berechnete kleine Saal, darüber der Hotelspeisesaal und im südlichen Teil des Strandschlosses der große Festsaal für etwa 1000 Besucher. Strandschloß, Strandschloßplatte und Promenade werden durch elektrisches Licht beleuchtet." Entsprechend den Bedürfnissen der internationalen Gästen des Strandschlosses lagen im Lesesaal Zeitungen und Zeitschriften in mehreren Sprachen bereit.
Während der Kämpfe in Kolberg wurde das Strandschloss am Nachmittag des 17.03.1945 von einer Granate getroffen, die im Hotel gelagerten Panzer-Fäuste explodierten und das Hotel wurde durch den entstandenen Brand stark zerstört. Die Ruinen des Strandschlosses wurden erst 1968 gesprengt - im Jahr 1975 errichtete man an gleicher Stelle das Hotel Baltyk.
Quellen:
"Die letzten Tage von Kolberg", Johannes Voelker, Würzburg 1959
"Das war unser Kolberg - Ein Heimatbuch", Hans Sponholz/Dr. Hildegard Behr, Würzburg 1974
"Dawny Kołobrzeg/Das alte Kolberg", Hieronim Kroczyński, Kolberg 1997
"Das tausendjährige Kolberg - ein Stadtführer", Robert Śmigielski, Kolberg 2005
"Kołobrzeg dawniej/Kolberg damals", Hieronim Kroczyński, Kolberg 2016
Zu Josef HABERZETTL sichten wir unsere Unterlagen, leider bisher ohne Bildresultate. Der Hotelier HABERZETTL ist in den verschiedenen Kolberger Adressbüchern gelistet (siehe Auszug Pommerndatenbank). In den Kolberger StA-Registern (*, oo, +) ist der Nachname nicht verzeichnet.
Einige Infos zu Tochter Rosa HABERZETTL sind innerhalb der GenWiki zu finden:
http://gedbas.genealogy.net/person/show/1181667662
Der 1. Ehemann der Rosa W. E. HABERZETTL - Joachim Ludwig von BREDOW starb 1941 in Wagenitz
https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_von_Bredow_(Politiker)
Vermutlich wird Josef HABERZETTL sowohl Hochzeitsgast bei der Londoner Trauung (Auszug s. u.) als auch Gast bei Tochter und Schwiegersohn auf Wagenitz gewesen sein, zumal Rosa bis 1945 dort ansässig war:
"Das Haus war bis zu den letzten Kriegstagen bewohnt. Rosa Haberzettel, die Witwe des Joachim Ludwig von Bredow (1867 – 1941) verließ Wagenitz im April 1945. Das Herrenhaus brannte danach vollständig aus. Über die genaue Ursache des Brandes kann nur gemutmaßt werden. An der Stelle des Baus wurde 1967 ein Wohnblock in Plattenbauweise errichtet. Ein altes Wirtschaftsgebäude in direkter Nachbarschaft des ehemaligen Schlosses überdauerte noch bis 1974 und wurde dann abgerissen. Auf dem Gutsgelände entstanden mehrere Neubauten. Die Ruine des denkmalgeschützten „Schwedenturms“ erinnert als einer der wenigen Überreste an den ehemaligen Adelssitz." (https://www.wagenitz-im-havelland.de/ueber-wagenitz/herrenhaus/)
Möglicherweise kann man in Wagenitz die weitere Suche mit Informationen unterstützen - oder Sie werden im Zeitungsarchiv für Bad Kissingen fündig? Vielleicht ist ein entsprechender Artikel zum neuen Besitzer des Hotels Regina in einer ortsansässigen Zeitung erschienen?
Mit freundlichen Grüßen
Martina Riesener
facebook.com/groups/KolbergerLande
kolberg-koerlin.de
PS: Ich bin schon jetzt auf die Fortsetzung des interessanten Berichts "Vom Küchenchef zum Hotelier" gespannt.
Falls wir Ihnen mit Auskünften (online und/oder über persönlichen Kontakt) weiterhelfen konnten, würden wir uns über Ihre finanzielle Unterstützung unserer Arbeit sehr freuen. Bereits kleine Beträge helfen uns, die an Archive sowie andere Institutionen zu entrichtenden Gebühren und sonstigen Aufwendungen im erträglichen Rahmen zu halten, da wir die Forschungen allesamt nur als Hobby betreiben. Leider sind wir derzeit jedoch nicht in der Lage, diesbezügliche Spendenbescheinigungen zu erstellen.
SEPA-Überweisung an
Kontoinhaber : Kolberger Lande
Konto bei : Commerzbank Braunschweig
IBAN : DE74 2704 0080 0504 2742 00