Drenow

Fachwerkhaus in Drenow

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Drenow / Drzonowo

Ein Gutsdorf im Nordwesten des Kreises, ca. 17, 5 km südwestlich von Kolberg entfernt gelegen.
529 Einwohner, 129 Haushalte (Stand 1939)
Bürgermeister: Bauer Gustav I. Juds, Pastor: Ernst GÖRCKE in Zarben, Kr. Greifenberg, Standesbeamter: Bauer Emil KRÜGER in Gandelin, Lehrer an der einklassigen Schule: Alfred NIMTZ, Gastwirt: Gerhard MARQUARDT, Schiedsmann: Bauer Leonhard BUNTROCK in Büssow, Gendarmerie: Hauptwachtmeister NN PAPKE in Simötzel

Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.

Wohnplätze:
Charlottenhof / Bogusławiec
Eine kleinbäuerliche Siedlung, ca. 3 km östlich von Drenow entfernt gelegen. Charlottenhof entstand nach 1772 als friderizianische Siedlung – ein Vorwerk mit zunächst 3 Bauern und einigen Büdnerstellen.
Lehrer an der kleinen Schule, die mit Drenow einen Schulverband bildete: Waldemar SCHROEDER, Gastwirt 1929: Bauer Gerhard VENZKE
Gut Drenow
Dieser ehemalige Gutsbezirk umfasste bis zu seiner Auflösung 1910 die Ländereien des Rittergutes Drenow mit dem Vorwerk Sophienhof sowie einen Gebietsanteil des Charlottenhofs und das ehemalige Vorwerk Hanshausen. Das Gut war ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, dazu wurde eine Ziegelei betrieben. 1910 wurde das Gut teilweise verkauft und zahlreiche neue Kleinbauernstellen geschaffen. Das Restgut wurde bis 1945 von Ernst REICHARDT bewirtschaftet.
Hanshausen
Dieses Vorwerk entstand Ende des 18. Jahrhunderts und wird letztmalig 1864 erwähnt. Es lag am Ostrand des im 19. Jahrhundert gerodeten Büdnerwaldes, etwa 400 m südlich von der später betriebenen Ziegelei entfernt gelegen. Hanshausen wurde zugunsten eines neuen Abbaue und der Ziegelei aufgegeben.
Neumühl / Głąb
Dieser Wohnplatz wurde erstmals 1747 urkundlich bei einem Verkauf erwähnt. Das ehemalige Mühlengut mit einer Wassermühle, später mit dampfbetriebener Mühle, lag am Kreiherbach, ca. 2 km südlich von Drenow entfernt.
Sophienhof /Sobimierz
Dieses Vorwerk entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts und lag westlich von Charlottenhof. Bis zum Verkauf 1910 gehörte das Sophienhof zum Gut Drenow. Aus den Ländereien dieses Vorwerks entstanden nach der Parzellierung mehrere Bauernhöfe.

Amtsbezirk Drenow
Drenow gehörte neben den Dörfern Büssow, Gandelin, Mohrow, Naugard, Nehmer, Prettmin und Spie zum Amtsbezirk Drenow. Amtsvorsteher war Bauer Bruno DALLMANN in Gandelin.

Standesamt Drenow
Drenow gehörte neben den Dörfern Büssow, Drenow, Gandelin, Mohrow, Naugard, Nehmer Prettmin und Spie zum Standesamtsbezirk Drenow.

Ev. Kirche Zarben, Kreis Greifenberg
Drenow gehörte seit dem Mittelalter, neben den ebenfalls im Kreis Kolberg-Körlin gelegenen Dörfern Gandelin und Naugard sowie den im Kreis Greifenberg gelegenen Dörfern Hagenow, Zamow und Zarben, zum Kirchspiel Zarben im Kreis Greifenberg. 1925 gehörten 98,8% der Einwohner von Drenow der Ev. Kirche an, die restlichen Personen machten keine Angaben.

Kath. Kirche Kolberg
Katholiken waren in Kolberg eingepfarrt (1871 und 1885 – jeweils 1 Katholik in Drenow)

Jüdische Gemeinde Kolberg
Am 07.05.1844 wurde in Kolberg der Grundstein für die Synagoge in der Baustraße gelegt.
Jüdische Einwohner in Drenow: 1871 – 6 Personen, 1885 – 11 Personen


Originalzitate aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909

Drenow
Dorf und Rittergut, zum Amtsgerichtsbezirk Kolberg gehörig, es ist in die Kirche des nahen Dorfes Zarben eingepfarrt.
Bei der allgemeinen Unterstützung, welche der König Friedrich II. pommerschen Gütern im Jahre 1772 zuteil werden ließ, war auch Drenow mit 3600 Talern beteiligt, wofür verschiedene Brüche und Ländereien urbar gemacht und ein neues Vorwerk Charlottenhof mit 3 Bauern und einigen Büdnern angelegt wurde. In diesen westlichen Gegenden des Stifts Kammin waren die Manteuffel von jeher reich begütert, und zwar als Schloßgesessene. Die erste Kunde davon gibt eine Urkunde vom Jahre 1315, zu welcher Zeit sich Henricus, Michael und Gerardus Mandüvel, zu Kölpin gesessen, wegen des geistlichen Zehnten dieses Dorfes mit dem Domkapitel zu Kammin verglichen.
In der Vasallen-Tabelle des Stifts Kammin von 1572 werden Hans und Hennings Erben der Mandeufel zu Drenow und Kerstin genannt. 1628 gehörte Drenow zum fürstlich Pommern-Stettinchen Amt Treptow. In der Folge wurde Drenow ein Somnitz’sches Lehn. Nach dem 1740 erfolgten Tode Friedrichs von Somnitz fiel dies Lehn seinem einzigen Sohne Mathias Döring von Somnitz zu, der die Neuemühle 1747 am 16. November zu Erbrechten, und darauf auch 1748 am 18 März das ganze Gut an den Kriegs-Kommissarius Paul Granz erblich verkaufte.
Das Rittergut in Größe von ca. 686 ha war 1908 im Besitz von Hermann Braeger.

Neumühl
Ein Mühlengut in Größe von ca. 53 ha, in der Nähe von Zarben, gehört zum Amtsgerichtsbezirk Kolberg. Besitzer war 1908 Erich Voigt.




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