Alt Werder

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Kirche in Alt Werder

Alt Werder / Korzystno

Ein Bauern- und Kirchdorf im Nordwesten des Kreises, ca. 5 km südwestlich von Kolberg gelegen.
248 Einwohner, 56 Haushalte (Stand 1939)
Bürgermeister: Bauer Wilhelm HEIDEMANN, Pastor: Heinrich G. L. SCHMIDT, Standesbeamter: Johannes LÜDTKE, Lehrer an der 1 klassigen Schule: Friedrich PAHLOW, Schiedsmann: Bauer Robert PAULI, Gastwirt: Ernst OTTO, Gendarmerie: Hauptwachtmeister Karl RASCHKE vom Posten Alt Bork
Verein: „Kriegerkameradschaft Sellnow“, 1937 Vorsitzender Johannes WEDEL aus Alt Werder

Weitere Einwohner können dem Adressbuch des Kreises Kolberg-Körlin (1929) entnommen werden.

Amtsbezirk Alt Werder
Alt Werder war Sitz eines (1939) 1670 Einwohner zählenden Amtsbezirks, zu dem die Dörfer Alt Werder, Neu Werder, Alt Bork, Neu Bork, Sellnow und Gribow gehörten.

Standesamt Alt Werder
Zum Standesamtsbezirk Alt Werder gehörten die Dörfer Alt Werder, Neu Werder, Alt Bork, Neu Bork, Sellnow und Gribow

Ev. Kirche Alt Werder
Die Kirche in Alt Werder wurde erst 1866/67 errichtet, zuvor gehörte Alt Werder zum Kirchspiel der Heilig Geist Kirche in Kolberg. In die Kirche von Alt Werder waren seit 1867 die Dörfer Alt Werder, Neu Werder, Alt Bork, Neu Bork, Sellnow und Gribow eingepfarrt. Um 1940 gehörten dem Kirchspiel -1688- Gläubige, dazu -22- Altlutheraner (1864 -40- Altlutheraner) an.

Kath. Kirche Kolberg
Katholiken waren St. Martins Gemeinde in Kolberg zugehörig, allerdings wurde in Alt Werder lediglich 1885 ein katholischer Einwohner gezählt.


Originalzitat aus: „Der Kolberg-Körliner Kreis“ – Die Geschichte seiner Städte und Ortschaften von Johannes Courtois, Verlag und Druck Courtois Kolberg 1909

Werder
Alt-Werder, ein Kirchdorf in der Nähe Kolbergs mit über 260 Einwohnern an der Altdamm – Kolberger Eisenbahn.
Schon im Jahre 1287 wird von einem Kolberger Bürger Folprecht berichtet, welcher im Werder eine Kurie besaß. Dann erscheint Werder wieder im 30jährigen Kriege, wo es im Jahre 1628 an den Bürgermeister Hermann Freter für 1333 Taler verpfändet wird, weil die Stadt Kolberg sich in großer Geldverlegenheit befand. Der Ort hatte vor dem 7jährigen Kriege ein Kämmerei-Vorwerk und 4 Bauernhöfe. Auch dieses Dorf richtete der Krieg zugrunde. Nach dem Frieden wurde das Vorwerk nicht wiederhergestellt, sondern seine Ländereien unter drei neuerrichtete Vollbauernhöfe und drei Büdnerstellen verteilt.
Die Kirche ist 1866 neu erbaut und mit neuer Ausstattung versehen. Von der älteren ist wenig erhalten. Ein Ölgemälde auf Holz, den Kampf in Gethsemane darstellend, ist später teilweise übermalt. An älteren Gefäßen sind zu erwähnen 4 silberne Kelche von 1561, 1648, 1688, 1727, eine silberne Weinkanne von 1728, eine silberne Oblatenbüchse von 1658, eine Patene von 1688, zwei zinnerne Altarleuchter, fünf Kronen von Messing, von denen die eine die Jahreszahl 1641 trägt, zwei messingne Armleuchter von 1608 und ein Taufbecken von 1601 mit Zierumschrift. Von den Kelchen scheint der eine im Knauf eine Reliquie zu bergen. Derselbe, spätgothisch, ist später repariert und bei dieser Gelegenheit die Knaufinschrift Jhesus etwas in der Form einzelner Buchstaben verändert. Außerdem sind zwei messingne ältere Becken von achteckiger Form, welche in der Mitte Figurenschmuck und auf den Rändern Ornamente tragen, vorhanden. Die Gefäße stammen aus der abgebrochenen Heiligen-Geist-Kirche in Kolberg.


Kriegerdenkmal WK I
Foto: Peter Jahnke

Kriegerdenkmal WK I
Foto: Peter Jahnke

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